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In Bewegung

Etwas ist in Bewegung gekommen, seit ich über meine Emotionen öffentlich geschrieben habe. Mich damit sichtbar zu machen, war nach langem Prozess für mich die einzig richtige Schlussfolgerung. Mutig? Fand ich es am Ende selbst nicht mehr. Meine Leser aber finden mich mutig. Selten habe ich so viele Reaktionen auf einen einzigen Blogbeitrag erhalten, wie zu meinen Emotionen im Geschäftskontext. Seitdem beschäftige ich mich noch mehr mit diesem Thema.


Woher kommt das Wort Emotion?

Schaut man in ein Lexikon ergibt sich die folgende Definition:

Gefühls–, Gemütsbewegung aus lat. emotio, Gen. onis, „das Fortbewegen“, zu lat. emovere „herausbewegen, –schaffen, bewegen, erschüttern, aufwühlen“, aus lat. e– (in Zus. für ex) „aus, heraus“ und lat. movere „bewegen“.

Eine Emotion ist also etwas, das sich aus mir heraus bewegt. Mich aufrüttelt, erschüttert, aufwühlt. Wenn ich also meinen Emotionen keinen Raum gebe, dann kann ich mich nicht bewegen, nicht aufrütteln. Es erschüttert mich nichts und nichts wühlt mich (mehr) auf. Aber ist es nicht genau das, was ich gerade in Organisationen benötige? Kann ich nicht erst echte Innovation erschaffen, wenn mich etwas aufrüttelt, erschüttert? Aus einer Gleichgültigkeit heraus erschaffe ich nichts Neues. Wenn ich meinen Emotionen also keinen Raum gebe, sie nicht zulasse und auch nicht spüre, dann kann ich mich nicht bewegen und auch nicht entwickeln. Ich stecke fest.


Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr denke ich, dass das ein wesentlicher Grund dafür sein kann, dass Organisationen festgefahren sind. Oder sich die Menschen darin festgefahren fühlen. Nichts bewegt sich mehr. Alles scheint statisch. Voneinander abgekoppelt. „Ich kann ja doch nichts ändern“ oder „Das ist halt so“ als Folge. Harte Fakten, KPIs (Key Performance Indicators), „Performance“-Kultur zählen mehr als weiche Faktoren, persönliches Wachstum und Menschorientierung.


Gedankenexperiment

Was, wenn wir uns selbst wieder erlauben unsere Emotionen in Organisationen zu leben? Das was uns von Maschinen unterscheidet sind unsere Emotionen. Leidenschaft, Befähigung, Innovationskraft – all das benötigt Emotionen. Vielleicht hängt unsere Zukunftsfähigkeit von unserem Zugang zu Emotionen ab. Wenn Führungskräfte endlich unterstützen, begleiten, Rahmen setzen, Visionen teilen, emotional nahbar sind entfesseln sie Leidenschaft und Emotionen bei ihren Mitarbeitern.


Wenn sich keiner mehr verstecken muss hinter Masken und Rollen und Vertrauen in sich und andere möglich ist – dann ist alles möglich.





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Dass mir das Thema Emotionen wichtig ist, habe ich in den diversen Blogposts bereits beschrieben. Seit einem Jahr trage ich mich mit dem Gedanken ein Praxisbuch zum Thema „Emotionen in Organisationen“

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