Ich bin nicht sehr gut im „an Sachen dranbleiben“. Worin ich allerdings sehr gut bin: immer wieder anfangen. Ich weiß nicht woran das liegt – aber immer wieder von vorne anzufangen liegt mir. Es macht mir Spaß dieses Gefühl von Freude, Aufbruch, sich beweisen, zu haben.
So geht es mir seit einiger Zeit mit meiner Ernährung und meinen sportlichen Ambitionen. Wobei ich zugeben muss, dass das Plateau auf dem ich mich inzwischen befinde um ein deutliches höher ist als noch vor ein paar Jahren. Ich fange also nicht mehr ganz vorne an, sondern schon relativ sportlich und mit einer relativ gesunden Ernährung (wenn da nicht Sekt und Schokolade wären :-) ).
Mein Blog ist ebenfalls ein Opfer meines Wesens. Es macht mir wahnsinnig Spaß zu schreiben und trotzdem tappe ich immer wieder in diese Lethargie, wo sich alles nur anstrengend anfühlt. Da nehme ich mich selbst nicht wichtig genug, als dass ich die Dinge tue von denen ich so zehre – motivational, emotional.
Vor fast genau einem Jahr ging es mir nicht gut, weil wir gerade in die erste gemeinsame Wohnung gezogen sind, es herrschte Chaos und auf einmal war ich zu 100% in Kurzarbeit. Das hat ganz schön was mit mir gemacht. Heute bin ich an einem nahezu ähnlichen Punkt – allerdings aus den entgegen gesetzten Gründen: ich habe zu viel gearbeitet. Es ist alles einfach zu viel. Zu viel Corona, zu viel Pandemie, zu viele Einschränkungen, zu viel Arbeit, zu viel Emotion. Dass ich heute diese Zeilen schreibe hat den einfachen Grund, dass ich mir letzte Woche noch spontan Urlaub genommen habe. Es ging einfach nicht mehr. Ich kann nicht mehr. Und es tut so gut einfach nichts zu tun. Beziehungsweise: ich tue ja nicht nichts. Ich tue allerdings nichts fremdbestimmtes. Sondern nur das, was mir gerade einfällt und sich gut anfühlt. Natürlich stelle ich mir jetzt viele Fragen – weil wenn man den Geist mal frei lässt, dann hat er auch Zeit zu Denken.
Warum ist es nicht möglich mehr Balance zu finden in der bzw während der Erwerbstätigkeit?
Warum gibt es nur 100% und 0% aber keine Töne dazwischen?
Warum ist „beschäftigt sein“ allgemein anerkannt aber sich Zeit zu nehmen nicht?
Warum ist es immer noch ein „Zeit gegen Geld“ Austausch in den Organisationen?
Ist Selbständigkeit immer die Ultima Ratio?
Warum wird Performance immer vor People oder Passion genannt im Arbeitskontext?
Bin ich die Richtige für die Tätigkeit der ich derzeit nachgehe?
Leide ich bezogen auf meine Erwerbstätigkeit unter dem Stockholm-Syndrom?
Wie würde ich es schaffen meinen Lebensunterhalt anders zu verdienen? Welches Modell würde zu mir passen?
Wie kann ich Mutter werden (und sein) ohne einen Stempel auf der Stirn?
Wo möchte ich in 2 Jahren sein?
….
Wie können wir Organisationen gestalten, in denen es möglich ist offen und ehrlich zu sein und zwar vor allem vor sich selbst. Was kann ich dazu beitragen, dass sich die Organisation ändert? Dass es Antworten auf die Fragen oben oder ähnliche Fragen gibt bzw der Raum dafür da ist, sie zu beantworten. In den nächsten Blogposts möchte ich gerne versuchen Antworten für mich zu finden und sie mit euch zu teilen.
Was für Fragen beschäftigen euch derzeit? Habt ihr bzw. findet ihr Antworten?
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